Der Jakobsweg mit Hund

Jakobsweg mit Hund
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Den Jakobsweg mit Hund zu gehen, ist eine bereichernde Erfahrung, die euch moralisch und spirituell wachsen lässt und eure Beziehung auf ein neues Level hebt – so stark sie auch schon sein mag.

Im Folgenden geben wir euch nützliche Tipps und Informationen, damit ihr keine Angst habt und euch mit eurem Hund auf den Jakobsweg wagt.

Es ist entscheidend, wenn ihr mit eurem Hund pilgert, Unterkünfte zu finden, die Tiere erlauben, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Auch interessant: Was packe ich in meinen Rucksack für den Jakobsweg?

Keine Sorge: Pilgrim verfügt über ein verlässliches Netzwerk an haustierfreundlichen Unterkünften.

Kontaktiert uns, und wir kümmern uns um dieses wichtige Thema für eure Pilgerreise.

Wenn ihr hingegen alles darüber erfahren wollt, wie ihr den Jakobsweg mit Hund meistert, lest einfach weiter.

Zunächst möchten wir auf die Strapazen eingehen, die der Weg mit eurem Vierbeiner mit sich bringt. Wir wollen euch nicht abschrecken, sondern nur darauf vorbereiten, denn so viele schöne Momente es gibt, es können auch herausfordernde Situationen entstehen, die ihr gemeinsam meistern müsst.

Bevor ihr den Jakobsweg startet

Bevor ihr loslauft, solltet ihr einiges wissen, z. B. zur Vorbereitung und Anreise nach Sarria.

Körperliche Vorbereitung

Ihr braucht eine gute körperliche Fitness – und euer Hund ebenfalls. Viele glauben, dass Hunde nicht ermüden oder keine Muskelkater bekommen. Fakt ist: Der Weg ist für sie genauso anspruchsvoll wie für uns.

Wir empfehlen, zwei Monate vor Pilgerbeginn lange Spaziergänge mit eurem Hund zu unternehmen – auch wenn er nicht sportlich gewohnt ist.

Beispiel-Trainingsplan

  • Am frühen Morgen eine Stunde zügig gehen (ca. 7 km).
  • Am späten Nachmittag weitere zwei Stunden im flotten Tempo (ca. 15 km), sodass der Hund am Ende des Tages über 20 km schafft.
  • Auf unbefestigten Wegen laufen, um die Pfotenballen zu stärken. Es gibt auch spezielle Produkte, die ihr auftragen könnt, um Ballen zu härten und Blasen vorzubeugen.
  • Entwurmung innerlich (Tablette) und äußerlich (Pipette gegen Flöhe und Zecken).
  • Ein wasserdichter Zeckenschutz-Halsband, da ihr oft durch Wälder kommt und auch andere Hunde trefft.

Rucksack packen

In einem früheren Beitrag haben wir beschrieben, was ihr im Rucksack braucht. Nun kommt das Zubehör für euren Hund hinzu.

Folgendes solltet ihr für euren Vierbeiner einpacken, damit er die Reise komfortabel meistert:

Allgemeine Packliste

  • Dokumente des Hundes:
    • Gesundheitszeugnis vom Tierarzt und Tollwut-Impfpass.
    • Registrierungsnachweis (Mikrochip) und Impfpass.
  • Geschirr und Leine: Schonender als ein Halsband. Alternativ: Canicross-Gurt für Hüftführung.
  • Hunderegenjacke.
  • Schnelltrocknendes Handtuch nur für den Hund.
  • Faltbarer Trinknapf aus leichtem, wasserfestem Material.
  • Futter: Ca. 2 kg hochwertiges Trockenfutter, portioniert in kleinen Beuteln.
  • Futternapf zum Mischen mit Nassfutter.
  • Kotbeutel, damit ihr auch in Ortschaften sauber bleibt.
  • Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten.
  • Balsam für Pfotenballen.
  • Isomatte für eventuelle Biwaks.

Hunde-Pilgerausweis

Seit Anfang 2018 können Hunde, genau wie ihre Menschen, die Perregrina oder Compostela Canina erhalten.

Diese Initiative stammt von der Asociación Protectora de Animais do Camiño (APACA), um Albergues für Hunde zu sensibilisieren.

Obwohl der Ausweis nicht offiziell ist, da die Kirche ihn nicht stempelt, ist er ein wichtiges Zeichen gegen Tieraussetzung und -misshandlung.

Der Hundeausweis funktioniert wie die Pilgerausweis: er wird unterwegs abgestempelt. In Santiago kontaktiert ihr APACA (WhatsApp 604 028 306), um eure Compostela Canina abzuholen.

Kosten und Ausgabestellen

Hunde-Pilgerausweis und Compostela Canina kosten jeweils 3 €.

Pilgrim kann euch den Ausweis direkt besorgen. Fragt uns einfach.

In Galicien auch erhältlich bei:

  • Asos. Amigos del Camino de Santiago in Sarria. Camino Francés
  • Camiños con Arte in Lugo. Camino Primitivo
  • Ideas peregrinas in Tui. Camino Portugués

Im Baskenland:

  • Centro Veterinario Deusto in Bilbao. Camino Norte

In Aragon:

  • Asoc. Amigos del Camino de Santiago in Zaragoza. Camino Aragonés

In Katalonien:

  • Turismo Canino in Barcelona. Alle Wege
  • Hachiko Ebre in Tarragona. Alle Wege

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Hunde-Pilgerausweis

Beste Jakobsweg-Route mit Hund

Vielleicht fragt ihr euch, welche Route sich am besten für euch und euren treuen Freund eignet.

Obwohl die meisten Routen machbar sind, empfehlen wir Sarria wegen der guten Erreichbarkeit und der sicheren Unterkunftssituation für Hunde.

Wir würden keine andere Route empfehlen, wenn wir nicht garantieren könnten, dass euer Hund gut untergebracht ist.

Anreise nach Sarria mit Hund

Ihr wisst bereits, wie ihr nach Sarria kommt. Hier die Besonderheiten mit Hund:

Mit dem Zug

  • S-Bahn: Einzige öffentliche Transport­möglichkeit ohne Größen­beschränkung. Hund muss angeleint sein und bei über 10 kg einen Maulkorb tragen. Fahrt ist kostenlos.
  • Fernverkehr, AVE etc.: Nur Hunde unter 10 kg in Transportbox (60×35×35 cm). Meist ist ein Zuschlag fällig. Informationen unter Renfe – Tiere an Bord.

Mit dem Bus

Außer Blindenhunden müssen alle Tiere in der Gepäck­ablage im Transport­behälter reisen. Das ist für den Hund stressig und laut – wir raten davon ab.

Mit dem Flugzeug

Bei Billigfluglinien sind Hunde oft ganz verboten. Bei anderen Airlines dürfen kleine Hunde (bis 8 kg) in der Kabine, größere im Gepäckraum – gegen Gebühr. Moderne Hundeboxen sind schall­isoliert und klimatisiert.

Mit dem Auto

Unbestritten die bequemste Lösung ist die Anreise mit dem eigenen Auto. Alternativ könnt ihr ein Fahrzeug mieten oder über BlaBlaCar fahren – manche Fahrer erlauben Haustiere.

Haustierfreundliche Unterkünfte von Sarria bis Santiago

Planung ist wichtig, da nicht alle Unterkünfte Hunde akzeptieren.

Übersicht

  • Sarria: DP Cristal
  • Portomarín: Albergue El Caminante
  • Palas de Rei: Pension Maite
  • Arzúa: Pilgerherberge Vía Láctea
  • O Pedrouzo: Pension Codesal
  • Santiago de Compostela: Hotel A Tafona do Peregrino

Verfügbarkeiten und Preise können variieren. Bei Buchungshilfe schreibt an info@pilgrim.es.

Während der Pilgerreise

Ist euer Hund gut vorbereitet und ausgerüstet, startet er jeden Tag voller Freude. Dennoch gilt es, einige Punkte zu beachten, um Probleme zu vermeiden.

Leine aus oder angeleint?

Hier gibt es keine Patentlösung. Weder permanent angeleint noch ständig frei sollte euer Hund sein.

In sicheren Abschnitten könnt ihr ihn ohne Gefahr laufen lassen, an Straßenabschnitten haltet ihr ihn kurz angeleint. In den ersten Tagen öfter anleinen, bis er sein Tempo einschätzen kann.

Verpflegung

Idealerweise ändert ihr die gewohnte Ernährung nicht, erhöht aber die Tagesration wegen der Mehrleistung.

Wenn er unterwegs wenig Appetit hat, könnt ihr Energie- oder Gelenk­supplemente geben, wenn ihr Rast macht.

Am Etappenende mischt etwas Nassfutter unter sein Trockenfutter, um die Kalorienzufuhr zu erhöhen. Vor der Gabe von Nahrungsergänzungen immer den Tierarzt konsultieren.

Hydration

Genügend Wasser ist Pflicht. Trinkt nicht darauf, dass er unterwegs trinkt.

Eine separate Flasche für den Hund und einen faltbaren Napf helfen, seine Wasseraufnahme zu kontrollieren und ausreichend zu halten – so beugt ihr Hitzschlag vor.

Pflege der Pfotenballen

Abends vor dem Schlafen Pfotencreme auftragen, damit sie über Nacht einwirken kann.

Bei Asphalttrassen empfiehlt sich Hundeschuhe für die letzten Kilometer, um Ballenverletzungen vorzubeugen. Tägliche Kontrolle auf Blasen oder Rötungen, besonders am fünften Zeh, der oft betroffen ist.

Im Falle von Irritationen sollte das Schuhwerk einige Tage pausieren.

Am Ende der Pilgerreise

Nach erfolgreichem Abschluss der Etappen besucht die APACA-Büros, um die wohlverdiente Compostela Canina oder Perregrina für euren treuen Begleiter abzuholen.

Ihr werdet sehen: Ihr und euer Hund kehrt nicht mehr dieselben zurück – diese Erfahrung stärkt eure Bindung für immer.

Wir sind überzeugt, dass euch die Tipps geholfen haben und eure Vorfreude auf den Jakobsweg mit Hund gestiegen ist. Diese Reise ist für Pilger auf zwei und vier Beinen gleichermaßen gemacht – wenn euch der Pilgergeist packt, zögert nicht!

Ultreia, Pilger!